Das Mobilitätsmanagement des EuroAirport fördert die Nutzung von Fahrrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrgemeinschaften. Im Gespräch erläutert Alexandre Marguery, Leiter Raumentwicklung und Verkehrsanbindung des EuroAirport, dass diese Massnahmen nicht nur die Umweltbelastung reduzieren, sondern auch den Arbeitsweg für die Beschäftigten flexibler und sicherer machen sollen.
Was ist das Ziel des Mobilitätskonzept des EuroAirport?
Im Mittelpunkt steht eine verbesserte Mobilität für die Beschäftigten des Flughafens und den benachbarten Unternehmen. Unter anderem geht es darum, Fahrgemeinschaften und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu fördern.
Welche Herausforderungen bestehen bei der Umsetzung von nachhaltiger Mobilität auf einem Flughafen?
Im Rahmen von Umfragen haben sich fünf Herausforderungen herauskristallisiert. Die meisten Mitarbeitenden nutzen das Auto, um zum Flughafen zu gelangen. Es wurde klar, dass das bestehende Angebot an Busverbindungen auf der französischen Seite verbessert werden sollte. Zudem zeigte sich, dass Mitarbeitende aufgrund fehlender Infrastruktur selten das Fahrrad nutzen oder zu Fuss gehen. Da die Arbeitszeiten in den verschiedenen Unternehmen sehr unterschiedlich sind, schätzen die Angestellten die Flexibilität des Autos sehr. Und zudem wird die Mobilität aufgrund verschiedener Zollsektoren eingeschränkt.
Inwiefern arbeitet der EuroAirport mit lokalen Partnern zusammen?
Wir kooperieren mit allen lokalen Behörden und Transportunternehmen, die den Flughafen bedienen, aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland. So arbeiten wir mit der Agglomeration Saint-Louis und mit der BVB zusammen. Auch mit der Region Grand Est, der Organisationsbehörde für den Schienenverkehr auf französischer Seite, und mit der SNCF besteht ein kontinuierlicher Austausch. Die Fahrradprojekte wurden in das Programm „Agglo Basel“ aufgenommen, das durch den Bund mitfinanziert wird.
Wie werden Mitarbeitende und Besucherinnen und Besucher des Flughafens für das Thema nachhaltige Mobilität sensibilisiert?
Die Sensibilisierung ist ein Schlüsselfaktor für die Verhaltensänderung. So bietet die Aktion « Au boulot, j'y vais autrement » («Ich gehe anders zur Arbeit») die Gelegenheit, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu testen. Ziel ist es, drei Wochen lang im Mai/Juni jeden Jahres anders als mit dem eigenen Auto zur Arbeit zu kommen. Es werden auch Aktionen durchgeführt, um etwa die Buslinie 50 (auf Schweizer Seite) und die Buslinie 11 (auf französischer Seite) bekannter zu machen. In den französischen Bahnhöfen werden Flyer verteilt, um dieses Angebot zu bewerben. Und schliesslich finden regelmässig Aktionen für die Angestellten statt, um Fahrgemeinschaften zu fördern.
Welche Rolle spielen erneuerbare Energien im Mobilitätskonzept des EuroAirport?
Die Fahrzeugflotte wird nach und nach durch Elektromobile ersetzt. An allen Fahrradstationen haben wir elektrische Ladestationen und in den Parkhäusern des Flughafens Ladestationen für Autos installiert.
Was waren die Hauptgründe für den Bau der kürzlich eröffneten neuen Velowege?
Im Rahmen der Analyse des Mobilitätsmanagements wurde ein Schwerpunkt identifiziert. Mit der Förderung des Fahrrad- und Fussverkehrs soll die Nutzung des Privatautos reduziert werden. Der Flughafen hat daher einen Plan für Fahrräder entwickelt, um die Fahrten innerhalb des Standorts sicherer zu gestalten und die Nutzung zu fördern.
Wer sind die Hauptnutzenden dieser neuen Infrastruktur?
Die Hauptnutzer der Velowege sind die Angestellten des Flughafens und der benachbarten Unternehmen. Es gibt solche, die weniger als 15 km vom Flughafen entfernt wohnen und von ihrem Wohnort aus mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Und dann nutzen viele Mitarbeitende auch das Fahrrad, um sich innerhalb der Flughafenplattform fortzubewegen.
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