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Hinter den Kulissen: Das Airport-Operation Center am EuroAirport Basel

In einem unscheinbaren Raum voller Schreibtische und Bildschirme wird der reibungslose Betrieb des EuroAirports Basel sichergestellt. Hier im Airport-Operation Center sorgt Nicola Luongo mit seinem Team dafür, dass der Flugbetrieb trotz wechselnden Herausforderungen stets sicher und effizient bleibt. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie wichtig seine Arbeit für den Flugverkehr ist.


Leiter des Teams: Nicola Luongo
Nicola Luongo

Wer den EuroAirport besucht, sieht meist die geschäftigen Terminals, startende und landende Flugzeuge und Menschen in Bewegung. Doch der eigentliche Dreh- und Angelpunkt des Flughafens liegt verborgen: Im Airport-Operation Center. Nicola Luongo, Head of Airside-Operations, leitet diesen zentralen Knotenpunkt und gewährt uns Einblicke in eine Welt, die für die meisten Reisenden unsichtbar bleibt. «Das Airport-Operation Center ist die Schaltzentrale für alles, was am Flughafen passiert und befindet sich luftseitig», erklärt Luongo. Mit «Luftseite» meint er das Gebiet, das nach dem Sicherheitscheck beginnt. Nur autorisierte Personen und Passagiere dürfen sich hier aufhalten. Auf der anderen Seite, der sogenannten Landside, bewegen sich Gäste, die noch nicht durch die Sicherheitskontrolle gegangen sind. 

 

Kurzentschlossene Entscheidungen in Echtzeit 

 

Die Arbeit im Airport-Operation Center dreht sich vor allem um eines: die Flugzeuge. Sie bestimmen den Rhythmus des Betriebs – von hektischem Hochbetrieb am Morgen bis zu ruhigeren Phasen am Mittag. Die Aufgabe des Teams besteht darin, sicherzustellen, dass die Maschinen sicher und pünktlich operieren. Ein Lichtsystem vor der Tür zum Zentrum gibt Auskunft über den Status des Betriebs. Grün bedeutet, alles läuft wie geplant. Orange signalisiert, dass es Störungen gibt, etwa eine kurzfristige Pistensperrung. «Sobald die Piste blockiert ist, auch nur für zehn Minuten, entstehen Folgeprobleme. Unsere Aufgabe ist es, diese effizient zu lösen und so schnell wie möglich zum Normalbetrieb zurückzukehren», sagt Luongo. Herausforderungen gibt es dabei viele. Beispielsweise würden immer wieder Vogelschwärme durch den Luftraum fliegen. Wenn ein Vogel unglücklicherweise in ein Triebwerk gerät, muss das Flugzeug erst kontrolliert und eventuell repariert werden. Dies kann zu erheblichen Verzögerungen führen. Um solche Vorfälle zu verhindern, arbeiten spezialisierte Teams auf dem Flughafenareal. Sie beobachten Vögel – und ganz generell die Fauna – und verscheuchen sie, wenn sie in der Nähe der Piste sind. 

 

Vernetzte Zusammenarbeit für Europa  

 

Ein grosses Anliegen von Luongo war es, den EuroAirport besser mit anderen Flughäfen in Europa zu vernetzen. Mit dem System «Airport Collaborative Decision Making» (ACDM) teilen europäische Flughäfen in Echtzeit ihre operativen Daten. «Alles, was an einem anderen Flughafen passiert, beeinflusst auch uns, sei es eine Verspätung oder ein technisches Problem», erklärt Luongo. Das Netzwerk läuft über EuroControl, eine Behörde, die in Brüssel den gesamten Flugverkehr koordiniert. Durch diese Vernetzung lassen sich Entscheidungen schneller treffen und Abläufe optimieren. 


Wenn morgens alle Flugzeuge gleichzeitig starten wollen oder abends Dutzende Maschinen gleichzeitig landen, wird es besonders hektisch. Ein neuer Ansatz, die sogenannte «Slot Coordination», hat diese Spitzenzeiten deutlich entlastet. «Früher konnten Fluggesellschaften beliebig planen, was oft zu Staus führte», erzählt Luongo. Seit Sommer 2024 ist die Anzahl der Flugzeuge, die pro Stunde abgefertigt werden, begrenzt. Die positiven Effekte sind spürbar: kürzere Wartezeiten und ein stabilerer Betrieb. 

 

Technologie und Teamarbeit 

 

Automatisierung spielt eine zentrale Rolle im Airport-Operation Center. Systeme übermitteln in Echtzeit Informationen, sobald ein Flugzeug landet oder bremst. Diese Daten werden von einem kleinen Team überprüft, das sicherstellt, dass sie korrekt sind. «Unser Ziel ist es, verlässliche Informationen zu liefern – für uns am Flughafen und für Europa», betont Luongo. Trotz aller Technik bleibt menschliches Geschick unverzichtbar. Bei komplexen Situationen, etwa wenn plötzlich 17 Flugzeuge gleichzeitig da sind, entscheidet die Erfahrung des Teams. Luongo weiss, dass diese Arbeit «eine Balance zwischen Planung, Spontanität und Teamgeist» erfordert. 

 

Die Arbeit im Airport-Operation Center mag unsichtbar sein, doch sie ist entscheidend für den erfolgreichen Betrieb des Flughafens. An Tagen, an denen mehr als 32’000 Passagiere abgefertigt werden – zum Beispiel im Sommer 2024 – sorgt das Team von Nicola Luongo dafür, dass der Betrieb sicher und effizient bleibt. «Jeder Tag ist anders», sagt Luongo abschliessend. «Aber genau das macht diese Arbeit so spannend. Wir sind da, weil niemand weiss, was passieren kann».






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